Weihnachten kommt immer so plötzlich!

Kommt Ihnen das vielleicht bekannt vor?

 

Advent, Advent, die Zeit, die rennt.

Ist schon genügend dekoriert? Die Weihnachtspost komplett frankiert?

Ist zum Familienkaffee eingeladen? Hab´ ich das Sparclub-Essen eingetragen?

Die Weihnachtsfeiern terminiert? Von allen Nachbarn Kekse probiert?

Hab´ ich selbst genug gebacken? Muss ich noch Geschenke verpacken?

Fürs Straßenfest der Glühwein kocht, als es an der Türe pocht.

Die Weihnachtssänger stehen davor und singen fröhlich als ein Chor

von Ruhe und Besinnlichkeit für die ganze Christenheit.

                               (M. Suhr)

 

Weihnachten – in unseren Vorstellungen und Wünschen eine ruhige, friedliche und harmonische Zeit. Die Familien sitzt gemütlich bei selbstgebackenen Keksen und heißen Getränken zusammen. Die Kerzen auf dem Adventskranz flackern vor sich hin und im Hintergrund laufen Weihnachtslieder, die wir schon seit unserer Kindheit kennen. Frei nach Herrn Goethe: über allen Tannenbaumwipfeln ist Ruh´.

 

Und dann stürzt das Realitäts-Kontrastprogramm des Alltags über uns ein:
Alle möchten Kekse essen, doch wer backt sie und wann – und vor allem: wer hilft dann beim Aufräumen der Küche? Wunschzettel werden gerne – wenn überhaupt noch – recht kurzfristig abgegeben. Meist kommt aber nur der Hinweis: guck doch mal beim online-Händler auf meine Liste. Um den Handel vor der eigenen Tür zu unterstützen, wühlt man sich dann mit einem Haufen ebenfalls motivierter Miteinwohner durch die verschiedenen Geschäfte, wobei man versucht, einem möglichst ausgeklügelten Zeitsparplan (durch im Vorfeld gemachte taktische Überlegungen zu kürzesten Wegen, besten Einkaufszeiten und Parkplatzfinde-Wahrscheinlichkeit) zu folgen. Wenn möglich, natürlich, alles im Feierabend, zur Not am Wochenende, wobei das aber eigentlich für Adventsbesuche freigehalten werden sollte. Nach mehreren Stunden Einkaufsschlacht – mittlerweile latent genervt von den sich in allen Geschäften wiederholenden Weihnachts-CDs – erreicht man mit der Hälfte der als Ziel gesteckten Eroberungen die rettende Couch. Körperlich müde, geistig noch mit 180 km/h auf der Autobahn, wünscht man sich jetzt tatsächlich einen Glühwein, der aber noch eine Zubereitung erfordern würde. Dann wird zum Abschalten der Fernseher eingeschaltet. Und, dem Himmel sei Dank, wird uns dort vernünftig erklärt, dass das mit der entspannten Weihnachtsvorbereitung doch eigentlich ganz einfach wäre. Nur wir, wir fühlen uns dann irgendwie unfähig……

 

Übrigens: Das passiert nicht nur an Weihnachten, das geht auch im ganz normalen Alltag!!

 

Mein Vorschlag:

 

Nehmen Sie sich für ein paar Minuten aus dem jahrelang eingeübten Ablauf heraus und beobachten Sie, was Ihnen in dem Moment gut tun würde (eine Ruhepause? ein Gespräch? gute Musik?) und gönnen Sie sich dann dieses kleine vorweihnachtliche Geschenk. Auch Sie dürfen merken:

 


Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn….
(Theodor Storm; Knecht Ruprecht)

 

Weihnachtliche Grüße